Alte Fotografien zeigen deutsche Frauen beim Üben schwedischer Gymnastik in Hamburg aus dem frühen 20. Jahrhundert

   

Diese Fotografien wurden zwischen 1902 und 1910 von Heinrich Hamann in Hamburg, Deutschland, aufgenommen. Als begeisterter Turner porträtierte Hamann viele Sportler in Aktion. Hier üben deutsche Frauen schwedische Gymnastik in einer Sporthalle und auf dem Heiligengeistfeld im Hamburger St. Pauli-Viertel.

 
Im 19. Jahrhundert wurde die schwedische Gymnastik zu einem der Hauptmodelle des Sportunterrichts in der westlichen Welt. Die schwedische Gymnastik (auch als schwedische Bewegungskur bekannt) wurde im frühen 19. Jahrhundert vom Dichter, Theologie- und europäischen Sprachenstudenten Pehr Henrik Ling (1776–1839) gegründet.
 
Es gab zwei Erfahrungen, die Ling in die Welt der Körperkultur brachten. Erstens begann der Dichter Ling als Reaktion auf den Gebietsverlust Schwedens an Russland während der Napoleonischen Kriege mit der Erforschung der Wikingermythologie (die bei den damaligen „Romantikern“ üblich war) und gelangte zu dem Schluss, dass die Nation körperlich von ihren vergangenen „Glanzen“ abgekommen sei. Zweitens nahm Ling während seines Sprachstudiums in Dänemark an Fechtkursen teil und stellte fest, dass die Konditionierungssitzungen die Gesundheit einiger Gichtkranker in seinem Arm erheblich verbesserten.
 
Anschließend beschloss er, sich mit Nachtegalls dänischer Gymnastik vertraut zu machen, und nach seiner Rückkehr nach Schweden unterrichtete Ling Fechten und begann mit der Entwicklung des schwedischen Gymnastiksystems. Lings Gymnastik war ein „leichterer“ Bodenstil, bei dem nur die „Swedish Barren“-Geräte (erfunden von Ling) zum Einsatz kamen. Die Übungen wurden aufgrund ihres Einflusses auf den Körper und die Gesundheit ausgewählt. Das schwedische Gymnastiksystem umfasste auch manuelle Therapietechniken.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Fotos von Heinrich Hamann / Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, via Flaskbak )